Von Kalabrien über die Basilikata nach Kampanien

Von Kalabrien über die Basilikata nach Kampanien

Donnerstag/Freitag, 19.+20. Oktober 2023 von Diamante über Praia a Mare nach Poderia.

Mit Claudia und Michi aus Oberösterreich hat sich abends noch ein wunderbarer Urlaubs-Ratsch ergeben. Solche Begegnungen machen einen Urlaubstag noch schöner! Es ist toll zu merken , wie viele Parallelen es im Leben mit wildfremden Menschen gibt….

Diamante gefällt uns, weil alles so nah beieinander liegt. Unser Übernachtungsplatz ist nicht weit vom Zentrum hier ist auch unsere Frühstücksbar, wo naturgemäß wieder mal nur Männer einen Kaffee trinken.
Die Geschäfte ringsherum sperren jetzt langsam alle auf und wir shoppen noch Schwimmbrille, Shirt und Marmeladen. Das Highlight von Diamante sind die Murales, die vielen unterschiedlichen Wandmalereien – alt und neu, geschichtlich und politisch, verblasst und durch abgefallenem Putz nur noch unvollständig, schwarzweiß und bunt, immer wieder überrascht die nächste Gasse mit neuen Motiven.

Unser nächster Zwischenstopp ist Scalea – wir wollen ja unseren üblichen Brunch im Zebrant genießen. Doch der gefundene Parkplatz lädt erstmal zum Baden in der kleinen Bucht ein – hier ist jetzt noch soviel Betrieb wie anderswo im Sommer. Das Bad ist erfrischend, denn es ist mittlerweile richtig heiß geworden. Doch das Wasser wirkt nicht sehr sauber und der Brunchplatz ist auch nicht ideal, also wollen wir einen anderen Strand finden. Nur eine erfrischende Granita genehmigen wir uns hier vorm weiterfahren.

In Praia a Mare finden wir das perfekte Plätzchen für uns mit Blick auf die Dino-Insel. Die Strandbars hier sind alle schon winterfest gemacht und so können wir am Parkplatz vom Cafe del Sole mit Blick zum Meer perfekt stehen. Wieder einmal neben der Eisenbahn – diese begleitet uns schon einige Strandplätze lang… Brunchen, Baden im herrlich klaren Wasser mit herrlich angenehmen kleinen runden schwarzen Lavasteinen und danach Zeit fürSiesta – so genießen wir den heißen Tag. Zum Sonnenuntergang schauen wir mal in die Nachbar-Bar. Die ist auch schon geschlossen, aber der Chef ist hier noch beim abbauen. Und er verkauft uns noch inoffiziell zwei Bier als Sundowner. Ansonsten ist hier auch schon geschlossen.

Eine dunkle Nacht mit Blick zum genialen Sternenhimmel! Wir sind hier ganz alleine und hier ist nur das Merrauschen zu hören. Bis auf den Reparaturzug, der uns irgendwann in der Nacht mal weckt. :-))
Wir denken oft drüber nach, wer von unseren Freunden den gleichen Spaß an dieser Art von Urlaub hätte…

Morgens werden wir früh wach und geniessen auf dem Weg zum Meer schon um 7.30 Uhr den warmen Wind, der uns entgegenbläst. Ganz eigenartig fühlt sich das an: Außentemperatur 25 Grad, Wassertemperatur 26 Grad – ohlala.
Wir nutzen die Stranddusche beim Nachbarn und machen uns dann gleich auf den Weg nach Norden. Beim verlassen von Kalabrien brauchten wir manchmal viel Fantasie beim Entziffern der Wegweiser :-).

Maratea in der Basilikata ist unser nächstes Ziel – ein Tipp von den Italienern in Craco Peschiera. Die Straße am Meer entlang ist gesperrt, also müssen wir mit etwas Umweg über die Berge. Irgendwann kommen wir in Maratea am Monte San Biagio an Hier ist eine 21 m hohe Christus-Statue. Also erstmal kommen wir auf dem großen Busparkplatz an, denn Franz’ Bauch wollte die letzten Kurven nicht mehr mitfahren :-))

Hier stärken wir uns erstmal im Zebrant, bevor wir zu Fuß den Weg hinauf finden. Das Dorf wirkt verlassen. Umso erstaunlicher ist es, dass eine so gigantische Straße auf Säulen bis zum Gipfel gebaut wurde. Die Christus-Statue erscheint beim Gehen irgendwo hinter einer Kurfe über den Ruinen und begrüßt uns mit ausgebreiteten Armen. Sehr beeindruckend – und es sind fast keine anderen Touristen da. Wir können den Anblick und vor allem auch den weiten Ausblick in allen Richtungen sehr genießen. Der warme Wind von heute Morgen ist hier auch zu spüren. Ein bisschen Rio de Janeiro in Süditalien.
Am Fuß der Statue liegen Fotos an Steinen festgemacht – könnte von Verstorbenen sein… Die Kirche, der Souvenir-Shop und das Cafe haben geöffnet – wir besuchen alles und staunen über die gesalzenen Preise und die unglaubliche Achterbahn-Straße!
Die nächste Herausforderung ist dann die Ausfahrt aus dem Parkplatz – Ticket – Automat – Schranke… Der Automat möchte gerne 12€!!! haben, für eineinhalb Stunden. Doch das Bezahlen funktioniert nicht und nach einigen vergeblichen Versuchen behällt der Automat unser Ticket. Weil auch die Hilfe-Telefon-Taste nicht funktioniert brauchts einen anderen Plan …Gut dass die Schranke nicht die ganze Ausfahrt zumacht. Unser Versuch, dran vorbeizufahren gelingt. Puh, nochmal Glück gehabt. (und 12€ gespart)

Über viele Serpentinen geht es dann bis nach Scarpi; die Bergstraßen darf diesmal ich fahren. Dort sind wir wieder am Meer und weil die Wellen so gigantisch sind, halten wir kurz zum Anschauen. Danach will Franz weiterfahren, doch er fühlt wieder ein Problem mit der Kupplung… Also ab zur nächsten Werkstatt (neben dem Mille-Lire-Shop). Mit unserer bewährten Dolmetscherin Elena kriegen wir raus, der Mechaniker meint: Wir sollen ruhig weiterfahren und beobachten was passiert. Und es wird dann tatsächlich wieder besser. Irendwie Zauberei!

Unser nächstes Ziel ist ein Bergdorf im Cilento. Weil wir schon spät dran sind, nehmen wir das Erstbeste namens Poderia. Nach etwas Hin- und Herfahren an der engen Durchgangsstraße finden wir auch einen Parkplatz, juhu!! Danach eine kultige Bar für einen Absacker „Simon’s Bar“ – vier Tische voller Männer spielen Karten, leider nicht Schafkopf 🙂
Die Preise sind hier wieder richtig normal und das Publikum auch. Im Caputo Market kaufen wir noch einige Kleinigkeiten ein und der Metzger freut sich richtig, mit uns seine paar Brocken Deutsch auszuprobieren, u.a. „Oktoberfest“. Anschließend genießen wir eine Pizza beim einzigen Lokal des Dorfes. Das ist gleich gegenüber von unserem Parkplatz und wir bekommen darum den Publikumsverkehr beim Abholen mit. Und nun wird es langsam ruhiger und leiser…

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